Eugen Drewermann
Wie Hältst Du Es mit den Tieren?
Von der Notwendigkeit einer neuen Ethik
Wie Hältst Du Es mit den Tieren?
Von der Notwendigkeit einer neuen Ethik
bis ca.15min - Das Problem der Überbevölkerung
ab ca.15min - Verantwortung des Menschen, Genesis 1.28, Genesis 9.1-3, Ist Umwelt- oder Tierschutzethik so möglich?
ab ca.37min - Neurologie, Schmerz, Angst, Tierversuche
ab ca.55min - Kulturverständnis, Schopenhauer, Schweitzer, Fleischverzehr
ab ca.70min - Wozu Vegetarismus?, Konservativismus und Wertgefühl, Psychologie
Drewermann betont, dass sich eine Hauptursache der fortschreitenden Naturzerstörung aus der Anthropozentrik des christlichen Weltbildes ergebe, wonach die gesamte Welt auf den Menschen hin geschaffen wurde. Die Selbstanschauung der menschlichen Spezies auf dem Planeten Erde erscheine geradezu als die Vollendung eines göttlichen Auftrags, und selbst der Begriff Verantwortung meine mit Bezug auf den Menschen allein die Verteidigung des menschlichen Art-Egoismus gegen alle anderen Lebensformen. Was wir derzeit anrichten, sei eine Querschnittslähmung durch den Motor der Evolution. Dabei, so Drewermann, wissen wir seit 1859, als Darwin die "Entstehung der Arten" veröffentlichte, dass wir Menschen nur eine Welle im Ozean des Lebens sind, und dieses Wissen sollten wir nutzen, um eine neue Ethik und Weisheit zu entwickeln, in der das veränderte Weltbild der Naturwissenschaften zum Schutz der Pflanzen und Tiere, statt zu ihrer Ausrottung, genutzt wird. Doch was dagegen stehe, sei nicht nur die geistige Trägheit kirchlicher Traditionen, sondern vor allem die "Gesetze" eines Marktes, dem es frei stehe, alles, was lebt, zu "kapitalisieren", das heißt in das Toteste vom Toten: in Geld, zu verwandeln.
Aus der Vorlesungsreihe zum
Themenkomplex Tierrechte/Tierschutz/Tierethik
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
19. Oktober 2006
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